Tina Theune

„Jeder kann so ein bisschen Messi sein, seine eigene Rolle spielen. Und dieses Kreative im Spiel ist das, was mich fasziniert hat.“

Geboren: 1953
Beruf: Diplom-Sportlehrerein
Position: Mittelfeld Nr.10, Libera

Erinnerungsstück: Bambi, tragbares Videoabspielgerät für ihre Spielananlysen
Fotografiert: Frechen bei Köln, 2010

Das Interview:

Lebenslauf

Ab 1972: Studium an der Sporthochschule Köln, Schwerpunkt Fußball

1974–1986: Spielerin bei Grün-Weiß Brauweiler; Frauenauswahl Fußballverband Mittelrhein

1976: Trainer-B-Lizenz; „Weiblicher Trainer Nummer 1“

1981: DFB-Länderpokal mit der Mittelrhein-Auswahl

Ab 1982: A-Trainer-Lizenz, Spielertrainerin des Fußballverbandes Mittelrhein

1985: erste deutsche Frau mit Diplom als „staalich geprüfte Fußball-Lehrerin“

Ab 1986: Assistenz-Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft unter Gero Bisanz; 3x Europmeisterin (1989, 1991, 1995)

1996-2005: erste Bundestrainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft; 3x Europameisterin ( 1997, 2001, 2005), WM-Siegerin 2003, Bronzemedaille Olympische Spiele (2000, 2004)

2002: Bundesverdienstkreuz am Bande

2003: BAMBI für den Weltmeistertitel mit der Frauen-Nationalelf und „die sportliche Emanzipation in der Herrendomäne Fußball“ (www.veranstaltungsportal.de)

2005: übergibt ihr Amt an Silvia Neid

2006: Frau des Jahres des Deutschen Staatsbürgerinnen Verbandes

ab 2006-2019: DFB-Expertin für Frauen- und Mädchenfussball

als ballbegeistertes Kleinkind, spielt später Fußball mit den Schwestern und Jungen auf der Straße. Vereinsfußball war noch verboten, Tina beneidet die Jungs um ihre Spiele am Samstag, macht Leichtathletik und bewundert die Spieler des 1. FC Köln, später wurde Günter Netzter ihr Vorbild. Sie beginnt 1972 Sport zu studieren und zwei Jahre später wieder Fußball zu spielen – bei Grün- Weiß Brauweiler.

ihre Karriere

Die Pfarrerstochter wird an der Kölner Sportuni von Gero Bisanz „drauf gestoßen“. Sie hat sich „überhaupt nicht vorstellen können, dass ich irgend- wann mal Trainerin der Nationalspielerinnen werden könnte. Aber Gero Bisanz meinte, das kann ich.“ Er wird ihr Mentor und Lehrer, sie Assistentin und erste Bundestrainerin der Fraue.

Was ist toll an Fussball?

Zusammengehörigkeit, Gemeinschaftsgefühl, Team-Spirit: „Wenn man mal wirklich gefordert wird und schafft diese Herausforderung, wird man auch getragen und immer besser, besser, besser.“

Persönliche Highlights

Begeisterte Zuschauer 1989 im ausverkauften Stadion, wo „die Welle immer rumging, ohne zu enden. Aber auch „kleine“ Erlebnisse: Schüler, die zur WM 2003 faxen, dass sie bei jedem Gewinn hausaufgabenfrei bekommen und als Unterstützung Schoko-Erdbeer-Vanille- Eis essen: schwarz-rot-gold.
Nette Dinge, die sie für die Nationalmannschaft organisiert: Streuselkuchenessen bei ihrer Mutter, aber auch die Essen abends vor einem Spiel: „Wir haben uns da auf den nächsten Gegner eingestimmt. Das gehört einfach dazu.“