Sabine Seidel

„Wir haben aus dem, was wir konnten, das Beste gemacht, und das war, denke ich, auch attraktiver Fußball.“

Geboren: 1956
Beruf: gelernet Köchin, Betriebshandwerkerin VEB
Position: Stürmerin

Erinnerungsstück: Wanderpokal DDR-Frauenfußball
Fotografiert: Sportforum Waldstadt, Potsdam 2010

Lebenslauf

Ehemalige Leichtathletin, begann mit Fußballspielen im Alter von 13 Jahren bei ZFK Rossendorf, später bei Empor Dresden-Mitte, Aufbau Dresden-Ost und Motor Bautzen

1979: kommt zur BSG Turbine Potsdam, angeworben von Trainer Bernd Schröder, und wird als Stürmerin erster Star des DDR-Frauenfußballs

1981: Sieg mit BSG Turbine Potsdam bei der DDR- Bestenermittlung und Auszeichnung als beste Spielerin. Weitere Siege folgten 1982, 1983, 1985 und 1986.

1980-1986: Trainerin der Juniorenteams des FV Turbine 1955 Potsdam

1986: beginnt mit dem erfolgreichen Aufbau der Nachwuchsabteilung; 20 Jahre Nachwuchsleiterin und Trainerin (Mädchen und Jungen)

1989: beendet verletzungsbedingt ihre Karriere als Spielerin

1995: rettet als Interimstrainerin Turbine Potsdam in der ersten Bundesligasaison vor dem Abstieg

Seit 1996: Vorsitzende des Frauen- und Mädchenfußballausschusses im Fußball-Landesverband Brandenburg

2000: wird mit den B-Juniorinnen vom 1. FFC Turbine Potsdam erstmals Deutsche Meisterin. Weitere Titel folgten 2003,2004,2005 und 2006.

2002-2019: betreut als Zeugwartin die U-19 und U-20 Frauen-Nationalteams und erlebt insgesamt 3x Weltmeister – und 4x Europameistertitel.

2006: Rücktritt als Trainerin. Als Talentsichterin für die Sportschule Potsdam und Landesauswahltrainerin des FLV Brandenburg bleibt sie Turbine Potsdam weiterhin verbunden.

Wie es anfing

spielte neben Turnen und Leichtathletik Fußball, bis sie durch einen Zeitungsartikel zum ZFK Rossendorf bei Dresden stieß, „aus Interesse“ – und beim Fußball als „Hauptsache“ blieb.

als Stürmerin und erster DDR-Star im Frauenfußball: ausdauernd, schnell, spritzig – „wahrscheinlich nicht der große Techniker, aber ich konnte dribbeln und flanken und Innenseite spielen, mehr hat man damals eigentlich auch nicht gebraucht.“

Frauenfußball in der DDR

„Die Schwierigkeit waren die älteren Funktionäre, die Männer zu überzeugen.“ Es gab Filme, in denen Schauspielerinnen oder Sängerinnen Fußball spielten, „was ein bisschen drollig war. Es war mehr der Versuch, es ins Lächerliche zu ziehen. Aber wir sind alle dabei geblieben. Wir haben gerne Fußball gespielt.“