Anouschka Bernhard

„Es ist klar, dass es nur mit dem Team Erfolg geben kann. Auf der anderen Seite habe ich aber auch meine eigene, individuelle Leistung, die ich total ausleben kann.“

Geboren: 1970
Beruf: Sportwissenschaftlerin, Trainerin
Position: Abwehr

Erinnerungsstück: Ihre ersten und letzten Fußballschuhe
Fotografiert: Olympiagelände Berlin, 2010

Lebenslauf

Vorbild: Diego Maradona

Ab 1976: spielt als 6-Jährige beim TSV Neustadt, dann VfL Schorndorf

Ab 1989: VfL Sindelfingen, mit dem sie in die zweigleisige Bundesliga aufsteigt. Erster Länderspieleinsatz mit dem Nationalteam gegen China (2:0)

1995: Europameisterin und VIze-Weltmeisterin mit der DFB-Auswahl

1996: Olympia-Teilnahme

Ab 1993: mit dem FSV Frankfurt, 1995 und 1998 Deutsche Meisterin, 1 x DFB Pokal-Siegerin

1997: die beiden letzten Länderspiele bestreitet sie wiederum gegen China. Insgesamt absloviert sie 47 Länderspiele mit der Frauen-Fußballnationalmannschaft;

1998: Trainerin beim FSV Frankfurt

2001: Projektleiterin „Frauen an die Spitze“ (Nationales Olympisches Komitee), trainiert die deutsche Studentinnen-Nationalelf

Ab 2003: als Jugendkoordinatorin verantwortlich für den gesamten Kinder- und Jugendnachwuchs bei Hertha BSC

Seit 2011: DFB-Trainerin der U16- und U17-Juniorinnen

2012: Europameisterin mit den von ihr trainierten U17- Juniorinnen. Weitere Europameister-Titel folgten 2013, 2016 und 2017.

2021: Verbandssportlehrerein des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV)

„Die Karriere hat auf der Straße angefangen, auf dem Hof“, wo sie sich Vater und älterem Bruder beim Fußballspielen anschließt. Die Versuche ihrer Mutter, ihr Puppen nahezubringen, scheitern. Mit sechs spielt sie schon im Frauen-/Mädchenverein im Nachbarort – „ein sehr günstiger Einstieg“.

Persönliches Highlight

EM 1995, Rückspiel in Bochum, die Mannschaft läuft zu Musik ein, Bodennebel gibt die Kulisse ab – „diese Stimmung in diesem Nebel war Gänsehaut-Feeling pur“. Das Spiel gewinnen die Frauen. Und werden Europameisterinnen.

Erinnungen

Elfmeterschießen gegen Italien – sie gilt als sichere Schützin und schießt mit „Schmackes voll daneben. Das ist bitter“, zumal beim Live-Spiel auch die Mutter zuschaut.

Fußball und Werte

Fußball stärkt Mädchen und Jungen, weil sie lernen sich durchzusetzen,
in der Gruppe einen Platz zu finden. Fußball trägt zur Emanzipation bei – „und diese Entwicklung wird weitergehen, dadurch dass sich viele junge Mädchen diesem Sport verschreiben, dass es immer normaler wird, dass Mädchen und Jungs zusammen auf dem Hof Fußball spielen“.