Hannelore Ratzeburg

„WM im eigenen Land, das hätte ich mir vor 40 Jahren nicht träumen lassen!“

Geboren: 1951
Beruf: Lehrerin, Diplom-Sozialpädagogin
Position: Spielerin, Trainerin, Schiedsrichterin, Funktionärin

Erinnerungsstück: Goldene Kette, als Erinnerung an den ersten Europameistertitel der Nationalmannschahft 1989

Fotografiert: Hamburg, Grün-Weiss Eimsbüttel, 2010

Stimmbilder:

Lebenslauf

Beruf: Lehrerin, Diplom-Sozialpädagogin

1970: begann ihre 13-jährige Karriere als aktive Fußballspielerin, zunächst bei West- Eimsbüttel, dann bei Grün-Weiß Eimsbüttel, wo sie als „Nichtvolljährige“ in den Vorstand gewählt wurde.

1972 –1975: Schiedsrichterin, pfeift Damen- und Jugendfußballspiele
Seit 1974: organisiert als Vorsitzende des Ausschusses Frauen- und Mädchenfußball im Hamburger Fußball-Verband den Spielbetrieb der Frauenmannschaften; seit 1980 dort im Präsidium

1977–2001: Referentin für Frauenfußball im Spielausschuss des DFB und maßgeblich an der Entwicklung des Frauenfußballs beteiligt; setzt sich aktiv für den DFB-Pokal der Frauen (1980) sowie den Länderpokal (1981) ein.

Seit 1980: Mitglied der UEFA-Kommission für Frauenfußball; mitverantwortlich für die Einführung des Frauen-Nationalteams 1982

1989–2007: Vorsitzende des Ausschusses für Frauenfußball, Einführung der Frauen- Fußballbundesliga 1990

Seit 1990: in der Kommission für Frauenfußball und Frauen-Fußballwettbewerbe der FIFA

1995: als erste Frau in den DFB-Vorstand gewählt

Seit 2007: Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball im DFB goldene Ehrennadel des DFB (1996) sowie Verdienstkreuz am Bande der BRD (2009)

Wie es anfing

mit 19 Jahren beginnt sie Fußball zu spielen: „eine prickelnde Zeit“. Ihr erstes Spiel trägt sie am Muttertag 1971 aus: „wir haben gespielt wie die kleinen Jungs“. Sie durchläuft bis zum Ende ihrer aktiven Zeit alle Spielpositionen außer Torwart.

Pionierin

Fußballfrau der ersten Stunde. 40 Jahre ehrenamtliches Engagement. 13 Jahre aktive Spielerin, Schiedsrichterin, Trainerin von Mädchenmannschaften, Abteilungsleiterin: „Hab eigentlich alles gemacht, was den Frauen- und Mädchenfußball voranbringen konnte.“  Funktionärin auf allen Verbandsebenen, wird 1977 in den Spielausschuss gewählt – der Anfang der DFB- Karriere, sie gehört seit 2007 zum Präsidium.

Widerstände

Niemand in der Familie hat Fußball gespielt oder Interesse daran gehabt. Die Mutter weigert sich, die Sportsachen zu waschen, aber „mit 19 kann man das selbst“. Bei den ersten Spielen haben sich die Zuschauer „gebogen vor Lachen“, was uns eher anspornte: „Wir haben gesagt, jetzt machen wir erst recht weiter!“
„Es gab so viele angeblich gut gemeinte Maßnahmen, die uns zu Anfang mehr hindern sollten. Wir haben uns einfach drüber hinweggesetzt.“