Monika Dohles und Bärbel Enz - Pionierin des deutschen Frauenfu

Christel Enz

„Es war brutal, wie die Zuschauer reingeschrien haben, in den Anfängen. Die haben mehr nach den weiblichen Figuren geguckt als nach dem, was wir zustande gebracht haben. Später, als wir Leistung gezeigt haben, hast du so etwas nicht mehr gehört.“

Geboren: 1939
Beruf: kaufmännische Angestellte
Position: rechte Verteidigerin

Erinnerungsstück: Vereinswimpel der NSG Oberst Schiel
Fotografiert: Frankfurt-Goldstein, 2010

Lebenslauf

Die Hockeyspielerinnen der Eintracht trainieren auf einem Platz neben den Fußball-Herren der Franken 66. Die Ehefrauen sind oft beim Training dabei, man trifft sich und beschließt, gegeneinander im Fußball anzutreten: „Mensch, die Frauen von den Franken – wir könnten doch mal gegen einander Fußball spielen! So begann das. Naja. Kein Mensch von uns konnte Fußball spielen!“

1968–1978: Spielerin bei NSG Oberst Schiel, Frankfurt; zweimal die Woche Training, samstags und sonntags ein Spiel. Unter dem Trainer Ferdi Stang wird die NSG Oberst Schiel eine der stärksten Mannschaften in Hessen und mehrfach Hessenmeister.

1974: Qualifikation für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ebenso wie 1976

1977: Endspiel um die Duetsche Meisterschaft. Vizemeisterschaft nach einer 0:1 Niederlage im Rückspiel gegen die SSG 09 Bergisch-Gladbach.

1978: beendet ihre aktive Laufbahn. Die NSG Oberst Schiel wird 1979 wegen Nachwuchsproblemen aufgelöst

Wie es anfing

Vereinsfußball hieß zunächst Training und Freundschaftsspiele in der Umgebung. „Da haben die Männer schon blöde Bemerkun- gen gemacht, aber das muss man halt wegstecken.“ Mit der Zeit wird das Spiel sportlicher und die Akzeptanz größer – aber auch die Spielerinnen haben sich verändert: „Natürlich hat sich eine die Haare hochgekämmt oder geschminkt – aber zwei Jahre später waren wir Sportlerinnen, da haste dich nicht mehr geschminkt!“

Erinnerungen

Toll am Fußball waren die Spiele. Aber auch die Freundschaften, die dadurch entstanden sind: „Das fand ich sehr bemerkenswert, dass man sich nicht nur auf der sportlichen Ebene getroffen hat, sondern auch mit den Partnern gemeinsam etwas unternommen hat.“

Frauenfußball

ist schneller geworden und technisch besser, eleganter als Männerfußball.
– und ein fester Bestandteil im Leben, z.B. Übertragungen im Fernsehen zu schauen, ins Stadion (Brentanobad Frankfurt) zu gehen, um den 1. FFC zu sehen oder auch Länderspiele wie Deutschland gegen Brasilien.
„Es wird immer besser!“ Das Ziel ist noch nicht erreicht, aber durch früheres und besseres Training wird der Nachwuchs immer besser – „die Chance haben wir früher halt nicht gehabt“.