Bernd Schröder

„Wir müssen gute Dinge vom Männerfußball übernehmen, aber wir müssen unsere eigene Philosophie haben.“

Geboren: 1942
Beruf: Diplom-Ingenieur
Position: Fußballtrainer und Abteilungsleiter

Erinnerungsstück: Wanderpokal des Deutschen Fußballverbandes (DFV)
Fotografiert: Stadion am Luftschiffhafen, Potsdam 2010

Das Interview:

Lebenslauf

Aktiver Spieler Torwart bis zur DDR-Oberliga

1971: nebenberuflicher Trainer des neu gegründeten Frauenteams BSG Turbine Potsdam
6 x Sieger der Bestenermittlung (DDR-Meisterschaft) mit Turbine Potsdam

1990: betreut die DDR-Frauen-Nationalmannschaft bei ihrem einzigen Länderspiel (0:3 gegen die CSFR)

1992-1997: tritt als Trainer aus beruflichen Gründen zurück und wird Manager des Vereins

1994: Turbine Postdam steigt auf in die 1. Bundesliga

1997: kehrt auf die Trainerbank zurück.
Die Frauen von Turbine machen sich als 1. FFC Turbine Potsdam selbständig und werden zum ersten Konkurrenten des 1. FFC Frankfurt.

2005: UEFA-Cup-Sieger

2010: Champions League in einem dramatischen Elfmeterschießen
gegen Olympique Lyon

Bis 2011: gewinnen die „Torbinen“ 6 x die Deutsche Meisterschaft (2004, 2006, 2009, 2010, 2011, 2012) sowie je 3 x den DFB-Pokal und den DFB-Hallencup.

2011: Bundesverdienstkreusz am Bande

2016: nach über 40 jahren bei Turbine Postdam beendet er seine Karriere als Fußballtrainer, einer der erfolgreichsten weltweit.

2017: Ehrenpreis des DFB für sein Lebenwerk

spielte als Kind schon gern Fußball „und dann spielt man die Klassen so durch bis ganz hoch in die Oberliga“ – die höchste Spielklasse in der damaligen „DDR“. Nach einem halben Jahr stürzt er sich in das Studium und den Beruf Und in das Training der Frauen von Turbine Potsdam.

Sein Erfolgsrezept

„Wir haben von Anfang an auf Leistung gesetzt.“ Erfolg muss man auf lange Sicht planen und trainieren, „ernsthaft rangehen“ und dranbleiben.“

Faszination Fußball

Das Tolle an Fußball ist Kreativität, Leidenschaft, Teamgeist: „Das Team ist der Star.“

Pionier

weil er Ja zur Verantwortung sagte, die Frauenfußballmannschaft zu trainieren, an die noch niemand so recht glaubte – die Betriebssportgruppe ( BSG) Turbine Potsdam. Entstanden durch eine Art Silvesterscherz, der Aufruf am schwarzen Brett eines Energieunternehmens an fußballinteressierte Frauen. „Und dann waren 40 Mädels und Frauen da.“ Er erklärt sich als nebenberuflicher Trainer bereit und bleibt es 40 Jahre: „Ich wollte es eigentlich nur für den Tag machen.“

DDR und Frauenfußball

Frauenfußball ist in der DDR nicht verboten. Es wird zwar Gleichberechtigung proklamiert, tatsächlich hat der Frauenfußball nicht dieselben Chancen wie andere Frauensportarten. Sie erhalten keinen Anteil an den Sportförderprogrammen, da Frauenfußball keine olympische Sportart ist. Die Regel der DDR lautet: Fördern, wo Leistung international gezeigt werden kann. Heute ist er wesentlich attraktiver und in allen Schichten akzeptiert.