Silvia Neid

„Fußball spielen ist wie Schach spielen.
Und am allerbesten ist natürlich,
wenn alles aufgeht und man das Spiel mit seiner Strategie gewinnt.“

Geboren: 1964
Beruf: gelernte Großhandelskauffrau, Nationaltrainerin
Position: Mittelfeld, Sturm

Erinnerungsstück: KNIEBANDAGE, IHR „Markenzeichen“,
TRUG SIE SEIT EINER Verletzung 1989 BEI JEDEM Spiel

Fotografiert: Frankfurt Stadion, 2010

Lebenslauf

1974–1980: mit 10 Jahren Vereinsfußball beim SV Schlierstadt

1980–1983: SC Klinge Seckach

1982: Debüt im Nationalteam am 10.11. im ersten Länderspiel der Nationalmannschaft gegen die Schweiz, sie wird eingewechselt und schießt 2 Tore (5:1)

1983–1985: SSG 09 Bergisch Gladbach, Gewinn der Deutschen Meisterschaft, des DFB-Pokals und „Weltpokal“ in Taiwan (1984)

1985–1996: TSV Siegen, feiert 6x Deutsche Meisterschaften und 6x DFB Pokalsiege

1988: „Tor des Monats“ der ARD-Sportschau;
Kapitänin der Nationalmannschaft, Rekordnationalspielerin

1989–1995: 3 x Europameisterin, WM-Vierte

1995: Vize-Weltmeisterin

1996: Teilnahme Olympia, Abschied als aktive Spielerin,
beginnt Trainerinnenlaufbahn

2005: Assistentin von Bundestrainerin Tina Theune-Meyer

seit 2009: Cheftrainerin Erfolge u.a.: Algarve Cup (2006), WM (2007), Bronze Olympische Spiele (2008), Europameisterin (2009)

2007: Bundesverdienstkreuz am Bande, Silbernes Lorbeerblatt

2010: FIFA Welttrainerin des Jahres

Als kleines Mädchen bolzt sie mit Vater und Bruder – eine „sehr fußballverrückte Familie“. Später kickt sie mit den Jungen auf dem Bolzplatz
und „wurde nach einer gewissen Zeit respektiert“. Mit 11 Jahren spielt sie in einer Frauenmannschaft, sieben Jahre später ist sie beim ersten Länderspiel der Nationalmannschaft dabei: „Ich hatte Glück!“

Das Faszinierende an Fußball

Spaß, Strategie, Erfolg, „dass man bestimmt, was der Ball macht und nicht,
dass der Ball bestimmt, was ich mache.“

Alltag mit Fußball

Acht Stunden arbeiten, zum Training fahren, 60 km hin und wieder zurück, abends spät ins Bett und morgens um 5 Uhr aufstehen: „Das war
strapaziös.“ Sie wechselt von Schlierstadt nach Bergisch Gladbach, um statt zwei- nun viermal pro Woche zu trainieren, ohne Geld, höchstens mal 30 DM Zuschuss für Fußballschuhe. Aber klar ist, „dass ich das so will, weil ich einfach Spaß hatte an diesem Sport.“